Kapitel 11 bis 20

Die Referenten

Kapitel 20 - 14. Juni 2007


An seinem PC im Arbeitszimmer hatte Paul irgendwann dann doch die Seite des XXII. IAPM Kongresses noch einmal aufgerufen und die Referentenliste überflogen. Er arbeitete in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer. Obwohl seine Selbstständigkeit genügend abwarf, um sich in guter Lage ein Büro anmieten zu können, blieb Paul lieber im Umkreis seiner Familie. Einem protzigen Büro mit schwerem Schreibtisch und teurer Grafik an der Wand konnte er sowieso nichts abgewinnen. Für seine Art des freien Unternehmertums benötigte er all das auch gar nicht.

Die Referentenliste war sehr umfangreich. Die Überschrift Auszug aus der Referentenliste (wird laufend ergänzt) erweckte den Eindruck, als sei nur ein Teil der Referenten überhaupt erwähnt und als erwarte die IAPM für ihren Kongress die Zusage noch weiterer namhafter Kapazitäten. Aber schon jetzt las sich die Übersicht wie das Who is Who des Human Resource Management: ein EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit; ein Generaldirektor des Chartered Institute of Personnel and Development; der Präsident der World Federation of Personnel Management Associations; der Direktor des Instituts für Führung und Personalmanagement an der Universität St. Gallen; Professoren der Universitäten Princeton, Osaka, Bangalore, Helsinki, Saarbrücken, Budapest und Ljubljana; eine Professorin aus Mailand; zwei Projektleiter der Boston Consulting Group; der HR Direktor der Stadt Paris; der Chairman der Toyota Motor Corporation; der CEO von Hewlett Packard und ein Mitglied des Vorstandes und Arbeitsdirektor der Novalis International AG.

Die Auflistung der Referenten wurde fortgesetzt mit den Kurzbiographien aller Referenten. Jede Biografie zeigte das Konterfei des Referenten. Die Biografien der Professoren waren ausführlich, die des HR Direktors von Paris, des Chairman von Toyota und des CEO von HP sehr knapp gehalten. Unternehmensberater traten immer zu zweit auf. Das kannte Paul schon. Ihre Biografien schienen einer der verkaufswirksamen Hochglanzbroschüren ihres Arbeitgebers entnommen. Paul hatte letztendlich den beruflichen Werdegang des Arbeitsdirektors der NOVALIS Int. AG vor sich. Wie er vermutet hatte, war diese Biografie umfangreicher als alle anderen. Irgendetwas in Paul weigerte sich, sie zu lesen. Er war sich sicher, er würde das alles bereits kennen. Er würde es schon mehrfach gehört und gelesen haben.

Fluchtartig klickte Paul zunächst auf das Druckersymbol und dann sofort auf den Link zum Hotelverzeichnis: Für unsere Kongressteilnehmer haben wir Zimmerkontingente reserviert und Sonderpreise abgesprochen. Wir empfehlen Ihnen die folgenden Hotels: Grand Hotel Krasnapolsky, Dam 9; Amsterdam Marriott Hotel, Stadhouderskade 12; Hotel Pulitzer, Prinsengracht 315-331; Renaissance Amsterdam Hotel, Kattengat 1; Amsterdam Centre Hotel, Stadhouderskade 7; Eden Rembrandt Square Hotel, Amstelstraat 17.

Keines der empfohlenen Hotels lag außerhalb von Amsterdam. Keines lag in Bergen.

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Stimmungsschwankung

Kapitel 19 - 14. Juni 2007


Claudia und Alexandra unterhielten sich am Frühstückstisch ausgiebig: Über Let’s dance die Ergebnisse des Votings, ihre Favoriten, die nächste Folge, über den neuen und gleichzeitig letzten Harry Potter-Band, die weltweiten nächtlichen Verkaufsveranstaltungen anlässlich seines Erscheinens im kommenden Monat, alle denkbaren Schlussszenarien bis hin zum Ableben von Harry und/oder Hermine, über ihr Shopping in Amsterdam, die Kollektion von VERO MODA, die neuen Modetrends für Herbst und Winter usw. usw. Paul konnte da nicht mitreden. So erging es ihm meistens, bei Claudias und Alexandras Themen. Claudia und Alexandra hatten Enten entdeckt. Oder die Enten hatten sie entdeckt? Jedenfalls waren immer mehr von ihnen angeschwommen gekommen. Claudia und Alexandra verfütterten das hart gewordenen Meterbrot, das sie sich in Quickborn für die lange Fahrt nach Holland gekauft, aber nicht gegessen hatten.


Enten

Claudia und Alexandra fütterten die Enten


Dann entdeckte Claudia, dass ihr Ehemann mit am Tisch saß:
„Paul, willst du dich im Urlaub nur von Rosinenbrot ernähren? - Hast du eigentlich an deine Tabletten gedacht?“
„Die hätte ich heute glatt vergessen.“
Paul stand auf und hörte Alexandra sagen: „Wie gut, dass ihr euch habt, damit ihr euch immer gegenseitig an eure Tabletten erinnern könnt!“
Paul nahm seine Tablette gegen Bluthochdruck und eine Kapsel mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen an der Spüle mit etwas Leitungswasser ein. Zurück auf der Terrasse, wurde er von Claudias Worten empfangen:
“Wirst du heute wieder zu einer deiner berühmten Nordsee-Expeditionen aufbrechen?“

Paul spürte unterschwellige Stimmungsschwankungen immer sofort. Er wusste nicht, ob sensibel das richtige Wort war. Feinfühlig schon eher. Ja, was Claudias Stimmung anging, war er feinfühlig, sehr feinfühlig sogar. Alexandra stand lieber auf und ging in die Wohnung an ihrem Lap. Sie war noch im Nachthemd. Anziehen, Abdecken, Bettenmachen, das lief alles nicht davon. Sie hatte schließlich Ferien. Keine eigentlichen Ferien, diese würden in Schleswig-Holstein erst Mitte Juli beginnen. Alexandra war vor drei Wochen, nach Abschluss ihres High School Jahres in Kansas, zurückgekehrt und brauchte erst zu Beginn ihres 12. Schuljahres wieder zum Unterricht zu erscheinen. Das amerikanische Schulsystem kannte nur ein paar freie Tage zu Weihnachten und im Frühjahr, aber keine längeren Frühjahrs-, Herbst- oder Weihnachtsferien wie das deutsche. Dafür dauerten die amerikanischen Sommerferien von Ende Mai bis Mitte August.

Paul entschied sich, der Situation eine positive Seite abzugewinnen. Claudia hatte seine gestrige Abwesenheit, seine Trennung von der Familie, sehr wohl registriert und war damit offenbar nicht so ganz einverstanden. Nichts anderes sollte er doch von seiner ihm in Liebe zugeneigten Ehefrau erwarten. Paul versuchte es ganz vorsichtig:
„Wie gehts deinem Fuß? Hat ihm der Ruhetag gut getan? - Soll ich ihn nachher vielleicht noch einmal massieren und neu bandagieren?“ Er hatte Erfolg.
„Ja, kannst du. Es ist noch nicht wirklich besser. Machst du bitte den Abwasch und bringst die Wohnung ein bisschen in Ordnung?“
Normalerweise hätte er Alexandra jetzt auf Trab gebracht, ihm zu helfen. In der momentanen Situation war es ihm zu riskant. Paul mochte keinen Familienstress. Er konnte ihn auch nicht gebrauchen. Schließlich wollte er am Nachmittag noch einmal nach Bergen.

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Personalmanagement

Kapitel 18 - 14. Juni 2007


Paul war viele Jahre mit Herz und Seele Leitender Angestellter im Personalwesen eines großen deutschen Markenartikelunternehmens gewesen. In dem Bereich, den er als direkter Vorgesetzter verantwortete, arbeiteten mehr als dreißig Mitarbeiter: Drei Abteilungsleiter Personalbeschaffung und Betreuung, ein Gruppenleiter Entgeltabrechnung, Sekretärinnen, Sachbearbeiter, ein Referent Grundsatzfragen, eine Betriebsschwester in Teilzeit, ein Gruppenleiter Kasino und zahlreiche Küchenmitarbeiterinnen. Sein Kollege Michi, Michael Paulsen, war Leiter Führungskräfte und Personalentwicklung gewesen.

Paul hatte sich immer bevorzugt in den Dienst der Mitarbeiter gestellt und erst in zweiter Linie in den Dienst von Geschäftsführung, Werk- und Ressortleitungen. Für ihn war das Personalwesen immer ein Personal- und Sozialwesen gewesen. Mit der modernen amerikanischen Begriffshülse Human Resource Management konnte und wollte er nichts anfangen. Als hätten ausgerechnet die Amerikaner gute Personalarbeit erfunden! Der Mensch war für ihn keine Ressource, die man zu managen hatte. Seiner Erfahrung nach sollte all den Managern, die mit dem Wort Human Resource Management jonglierten erst einmal beigebracht werden, was das Wort human eigentlich bedeutete! Er hatte Manager erlebt und ertragen. Ihre Reden und ihr Handeln, ihren Anspruch, und ihren Führungsalltag. Dazwischen lagen Welten! Er kannte all die Schönredner und die lange Reihe immer wieder neuer, wohl klingender Management- und Führungstheorien zur Genüge. Er verabscheute die einen wie die anderen.

Paul hatte die Wochen vor ihrem Urlaub deshalb auch wenig Neigung verspürt, die Homepage der IAPM noch einmal aufzusuchen. Als er sich doch überwunden hatte, sprangen ihm sogleich wieder die Vokabeln HRM, New Corporate Governance, Diversity Management ins Auge. Das war genau das richtige Programm für die seelenlosen Manager der Neuzeit, all die Schein-Heiligen, die sich für ein paar Tage aus ihren Büros verabschieden würden, um sich in der Gemeinschaft ihresgleichen wohl und wichtig zu fühlen. Paul regte sich gleich wieder auf. Er wollte gar nicht wissen, wie viele der Begleitpersonen, für die ein separates Programm mit Stadtrundfahrt etc. organisiert war, auf Firmenkosten, aber ohne Wissen der Ehefrauen, mitreisen würden. Quo vadis Management? Quo vadis Gesellschaft?

Paul wurde schlecht. Er klickte noch auf Referenten, druckte sich das Referentenverzeichnis und den Programmablauf aus und wollte sich soeben von der Internetseite verabschieden, als sein Blick auf die Teilnahmegebühr fiel: 900 € (Sonderpreis) für Teilnehmer aus Firmen, die Mitglied der IAPM oder einer ihrer Partnerorganisationen waren, oder 1.200 € (regulär) für Nichtmitglieder! Paul überschlug im Kopf die Gesamtkosten pro Teilnehmer. Zusätzlich zur Gebühr würden Aufwendungen für Anreise, Hotelübernachtung und Rahmenprogramm (u. a. Abendessen im Casino Zandvoort und Empfang im Rathaus) anfallen. Das war insgesamt mehr als das, was ein normaler Arbeiter oder Angestellter der unteren Entgeltgruppen im Monat brutto verdiente, wovon er sich und seine Familie ernähren musste. Paul löschte diese Seite aus seinen Favoriten.

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Die Kernspaltung

Kapitel 17 - 14. Juni 2007


Paul war früh aufgewacht. Noch im Bett ließ er die Bilder des gestrigen Tages Revue passieren: Den Ausblick aus ihrem Ferienapartment, Claudias dicke Ferse, die Bootstour mit Alexandra, die Fahrradwege mit den kleinen separaten Ampelanlagen für die Radler, sein Minibier, den kilometerlangen Nordseestrand, das Best Western Marijke, das Bosvrede, die kalten Spaghetti, die Wilheminalaan, Für Elise, Marijke Vrede, QuoVadis@Gmail.nl und Video4all. Er hatte das Gefühl, schon länger als nur einen Tag im Urlaub zu sein.

Trotzdem wollte bei ihm noch kein rechtes Urlaubsfeeling aufkommen. Das lag zu einem kleinen Teil am fehlenden Mittelmeer und am frischen Klima. Aber vor allem lag es daran, dass sie noch nicht wirklich zusammen urlaubten. Ihre Urlaube waren immer Familienurlaube gewesen. Es waren Urlaube, in denen die Teilung ihrer Familie in zwei Hälften, Claudia und Alexandra auf der einen Seite und ihm, Paul, auf der anderen, aufgehoben war. Die restliche Zeit der Jahre, die gesamte Nichturlaubszeit, hatte die Teilung bestand. Diese Teilung ihrer Familie ging einher mit dem, was bei Paul unter dem Begriff Kernspaltung gedanklich verarbeitet wurde. Der Kern war für Paul die Keimzelle ihrer Familie, die Beziehung zwischen Claudia und ihm, ihre Ehe, ihre Liebe. Aber nur Paul war es, so kam es ihm jedenfalls vor, der die Teilung der Familie und auch die Kernspaltung überhaupt wahrnahm, der sie empfand, bedauerte aber letztlich hingenommen hatte. Claudia und Alexandra hatten vor vielen, vielen Jahren einen neuen Kern gebildet und litten ganz offensichtlich keinerlei Mangel.

Paul wollte sich trotzdem auf das gemeinsame Frühstück freuen. Nach nur einem Urlaubstag sollte er nicht zu viel erwarten. Claudia lag im Bett und las in ihrem Taschenbuch. Alexandra schlief. Paul machte sich nach seiner Morgentoilette zu Fuß auf den Weg zum nahe gelegenen Einkaufszentrum. Es hatte ein wenig geregnet. Im Supermarkt kam er gleich hinter dem Eingang am Brot vorbei, das meiste amerikanisch labberig. Ein Drittel des Brotangebotes, so schien es Paul, bestand aus Rosinenbrot, Rosinenbrot mit Marzipan, Rosinenbrötchen und das, was sie in Norddeutschland Klöben oder Pudel nannten. Paul entschied sich ohne Umschweife für das mit Marzipan.


Kaeseecke-im-Supermarkt

Die große Käseecke beeindruckte Paul.


Die runden Käselaiber stapelten sich bis unter die Decke. Edamer, Leerdammer und Gouda. Junger Gouda, Gouda mittleren Alters, alter Gouda. Paul besorgte frische Vollmilch, jungen Gouda und Kalbsleberwurst. Die Brötchen kaufte er im Center beim Bäcker. Die Holländer ließen fünfe grade sein. Im Supermarkt zahlte Paul statt der errechneten 6,02 Euro sechs Euro, dafür beim Bäcker nicht 2,19 sondern zwei Euro und zwanzig Cent. Als ordentlicher, korrekter Norddeutscher wusste Paul nicht, ob er das gutfinden sollte.

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Für Marijke

Kapitel 16 - 13. Juni 2007


Pauls Hände waren kalt, wie ihm schien eiskalt, und das mitten im Sommer bei immer noch fast zwanzig Grad Außentemperatur. Er schob es auf die Klimaanlage seines BMW, die er im Sommer nicht mehr missen wollte, die er während der Fahrt aber gar nicht angeschaltet hatte.

Alles war ruhig, ein letzter Blick nach vorn und in den linken Seitenspiegel. Er war jetzt bereit. Alles in Ordnung. Plötzlich hörte er Beethovens Für Elise, eine seiner Lieblingsmelodien. Wie hatte Alexandra das wieder angestellt? Paul kannte sich nicht so gut aus. Hatte sie den Taskplaner von Windows so eingestellt, das er um genau 22 Uhr 09 den Windows Mediaplayer oder Winamp aufrief und die MP3-Datei mit dem Klavierstück abspielte? Paul ging in Sekundenbruchteilen viel durch den Kopf, klare Gedanken waren nicht dabei: Schöne Musik, blecherner Klang (da gänzlich unzulängliche Lautsprecher), vollkommen falscher Zeitpunkt, der dreh ich den Hals um, wie stell ich das jetzt wieder ab?! Pauls kalte Hände fingen jetzt auch noch an zu schwitzen. Das Display seines Handys blinkte blau - blau - blau und spielte Für Elise. Verflucht, es war sein Handy. Er hatte es wie immer in das kleine Fach der Mittelkonsole gelegt, neben die Parkgroschen. Wer konnte das sein, der ihn jetzt mitten im Urlaub in Holland anrief? Sein erster Gedanke: Seine Eltern! Irgendetwas war passiert! Er meldete sich:

„Paul Sommer!“
„Hallo Paps, wo bist du? Das Internet geht nicht. Wir sehen gerade Let’s dance und wollen jetzt voten, aber das Internet geht nicht! Weißt du eigentlich wo Mamas Lap ist, vielleicht geht es mit dem.“ Alexandras deutscher Wortschatz hatte in dem einen Jahr Amerika doch beträchtlich gelitten.
„Was weiß ich, wo Mama ihren Lap gelassen hat! Ihr braucht aber gar nicht zu suchen, das Internet geht wirklich nicht. Ich hab schon mit Gerrit gesprochen. Er will sich morgen drum kümmern.“
„Ok Paps, ich muss jetzt. Tschüssi!“

Paul stieg aus seinen BMW und ging ein paar Schritte in Richtung Wald. Er musste sich erst einmal beruhigen. Der Wald war groß, umrandete den Westteil von Bergen, dehnte sich im Norden bis Schoorl und Groet und im Westen bis Bergen aan Zee. Er bedeckte große Teile der riesigen Dünenlandschaft. Paul schätzte, dass er sich im Moment etwa achthundert Meter südlich vom Bosvrede befand. Er ging zum Auto zurück. Das, was er sich vorgenommen hatte, wollte er unbedingt erledigt haben, bevor es dunkeln und der Bildschirm von Claudias Lap im Auto zu sehr auffallen würde.

Jetzt nahm er den Lap auf seine Oberschenkel. Der nach oben geklappte Bildschirm verdeckte das Lenkrad nur zum Teil. Sein Handy hatte er auf lautlos gestellt. Ein kurzer Rundumblick und schon googelte und surfte er über email account nl zu gmail.nl. Er las: Een nieuwe, gratis webmailservice. Een account maken. Heb je al een Gmail-account? Waarom Gmail? Hier aanmelden.
Er wusste, warum! Er meldete ‚Marijke Vrede, Wilhelminalaan 11, 1861 LR Bergen (NH)’ an. Von seiner neuen E-Mail-Adresse war er wirklich begeistert: QuoVadis@Gmail.nl. Er hatte Bergen Wilheminalaan gegoogelt und über die Homepage des gegenüberliegenden Hotels (er erfuhr, dass es ZeeBergen hieß) die hiesige Postleitzahl in Erfahrung gebracht. Er wusste nicht, wofür das LR stand. Er hatte es einfach von der Hoteladresse übernommen. Paul war zufrieden mit sich, tippte oben in den Internet-Explorer www.youtube.nl ein und drückte die Return-Taste. Rechts neben dem Logo YouTube Broadcast Yourself klickte er auf Aanmelden.

Er meldete Marijke Vrede bei YouTube an. Er trug ihre E-Mail-Adresse ein und wählte als Nutzernamen: Video4all. Er hatte Glück. Der Name war noch an keinen anderen User vergeben. Passwort hieß hier Wachtwoord. Er wählte für Marijke QuoVadis, das er gleich noch einmal bestätigen musste. Geslacht: Vrouwelijk - Geschlecht: Weiblich. Beim Geboortedatum hatte er die freie Wahl: 17.01.1942. Er nahm das Datum, an dem Muhammad Ali als Cassius Marcellus Clay Jr. in Louisville (Kentucky) geboren wurde. Ein, wie Paul fand, ehrenwerter Tag. Dann noch ein Häkchen vor Ik ga akkoord met de gebruiksvoorwaarden und der abschließende Klick auf den Button Aanmelden. Fertig! Na also, sagte er sich, so schwer war das doch gar nicht!

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InterRail

Kapitel 15 - 13. Juni 2007


Paul kannte das Gefühl, etwas Unrechtes getan zu haben. Mit der Nutzung der fremden Heimnetze hatte er heute zum dritten Mal in seinem Leben bewusst etwas Unrechtmäßiges getan.

Das erste Mal war nicht wieder gut zu machen! Er könnte sich dafür noch heute ohrfeigen. Als kleines Kind, er war sechs Jahre alt gewesen, hatte er das Sparschwein seiner Großeltern in die Hand genommen und geschüttelt. Es war ein hellbraunes Schwein gewesen. Am Klang hatte Paul erkennen können, dass es nicht sehr voll war. Plötzlich fiel ein 2 DM Stück aus dem oberen Schlitz, durch den es auch eingeworfen worden sein musste. Totaler Zufall? Für Paul war es 1959 sehr viel Geld gewesen. Auch für die Erwachsenen war es in der Nachkriegszeit Geld, mit dem sie haushalten mussten. Konnten sie es sparen, so konnten sie sich glücklich schätzen. Seine Großeltern hatten es wahrscheinlich vom Munde abgespart. Paul hatte die zwei Mark nicht wieder eingeworfen, sondern behalten. Er wusste nicht mehr, wofür er es verwendet hatte. Er wusste nur, dass er damit nicht glücklich geworden war, wenngleich seine Tat nie entdeckt wurde. Sie lag noch heute, viele Jahre nach dem Ableben seiner Großeltern, wie ein Schatten auf seiner Seele.

Der zweite Vorfall ereignete sich 1972, in dem Jahr, in dem in München die Olympischen Spiele stattfanden. Der InterRail-Pass war gerade eingeführt worden. Er kostete 235 DM und ermöglichte jungen Leuten bis 21 Jahren unbegrenzte Bahnfahrten innerhalb Europas. Paul war damals das erste Mal allein in Urlaub gefahren. Er erinnerte sich noch genau an die Stationen seiner Reise: Paris, Lissabon, Lagos an der Algarve, Tossa de Mar und Barcelona, Marseille, Wien, Zermatt und das Matterhorn, Davos, Bern, Amsterdam und Duisburg. Duisburg deshalb, weil der HSV dort gegen den MSV spielte und 4:2 gewann. Es war Pauls erstes Auswärtsspiel gewesen, von dem er eine Erkältung davontrug, die ihn mit hohem Fieber und halbtot zu Hause ankommen ließ. Auf der Reise war es häufiger recht abenteuerlich zugegangen. Mitten in Spanien mussten alle Fahrgäste aussteigen. Der Zug war so voll gewesen, dass er das Überqueren einer Anhöhe verweigerte. In Lissabon zahlte Paul für das Hotelzimmer 6 Mark pro Nacht. In Barcelona war er das erste und garantiert auch letzte Mal in seinem Leben in einer Stierkampfarena gewesen. In Neapel, das er eigentlich von Marseille aus ansteuern wollte, war die Cholera ausgebrochen, so dass er umdisponieren musste. Wien, Davos und Bern waren ursprünglich gar nicht eingeplant gewesen. Dann wäre ihm das Erlebnis erspart geblieben, mit dem er die unangenehmen Erinnerungen verband.

Pauls finanzielle Möglichkeiten waren damals begrenzt. Er übernachtete und verpflegte sich so günstig er konnte. Obwohl er nicht viel wog, nahm er auf dieser vierwöchigen Reise fünf Kilogramm ab. In Davos schmerzte ihn die Ausgabe für die Bergbahn, die auf das Jakobshorn führte. Aber die 2.590 Meter waren zu Fuß nicht zu bewältigen. Bevor der Schaffner auf der Rückfahrt kassierte, hielt die Bergbahn an einer Station auf halber Höhe. Paul überlegte nicht lange. Er stieg aus und ging die restliche Wegstrecke zu Fuß. Bergab war der untere Teil kein großes Problem. Er hatte zwei oder drei Franken gespart, aber er hatte sich den ganzen Tag und auch noch den folgenden vermiest. Sein schlechtes Gewissen plagte ihn schon auf dem Weg nach unten, so dass er am Fuße des Berges sogleich nach einem Schalter der Bahngesellschaft Ausschau hielt, um die geprellte Zeche nachzuentrichten. Da es weder Schalter noch Büro gab, erkundigte er sich im Ort nach der Verwaltung der Gesellschaft und lief kilometerweit, um am Spätnachmittag letztendlich vor bereits geschlossenen Türen zu stehen. Die Nacht schlief er kaum. Noch während des Frühstücks rechnete er allen Ernstes damit, dass die Kantonspolizei jeden Moment kommen und ihn verhaften würde.

Er beruhigte sich erst, als er Davos verlassen und in Bern angekommen war. Das hohe Fieber am Ende seiner Reise hatte er als gerechte Strafe empfunden. Ein Seismograph, der in der Lage wäre, nicht nur die Energie zu messen, die bei Erdbeben freigesetzt wird, sondern auch Pauls kriminelle Energie, wäre sein Leben lang praktisch arbeitslos gewesen, seine drei Verfehlungen einmal ausgenommen. Und es gab noch eine Ausnahme: Paul hatte in Tokyo einmal ein schwaches Erdbeben miterlebt, als er in einem Restaurant gerade Tempura aß.

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Wilheminalaan

Kapitel 14 - 13. Juni 2007


Paul fuhr im Schritttempo durch die ruhige Wilhelminalaan, die in eine Querstraße mündete, an deren andere Seite ein Wald grenzte. Paul hatte zwei erfolglose Versuche unternommen, ein ungeschütztes Drahtlosnetz zu finden. Er musste sich jedes Mal überwinden. Lange suchte er wieder nach einem geeigneten, nicht so leicht einsehbaren Standplatz.

Er stellte den Motor ab, schaltete das Autoradio aus und nahm sich die holländische Tageszeitung, die er beim Tanken gekauft hatte und die jetzt auf dem Beifahrersitz Claudias Lap bedeckte. Seine Sonnenbrille behielt er auf. Scheinbar lesend sah er sich um, schaute in die Fenster der Häuser, in den Rückspiegel und in die Seitenspiegel. Er konnte gut erkennen, ob er aus den Häusern heraus beobachtet würde. Die Holländer kannten keine Gardinen oder sie mochten sie nicht. Er öffnete sein Seitenfenster einen guten Spalt, um sich nähernde Autos, Fahrradfahrer und Fußgänger hören zu können. Möglicherweise vorbeikommende Fahrradfahrer störten ihn am meisten. Sie würden sich schnell nähern, schneller als die Fußgänger, ohne jedoch so deutlich wahrnehmbare Geräusche zu verursachen wie die Autos. Er holte ein paar Mal tief Luft und sagte sich, dass er nichts erkennbar Unrechtes tun würde. Schließlich war es nicht verboten, im eigenen PKW seinen Laptop zu nutzen! Schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite erkannte Paul hinter zwei Bäumen mit dichtem Blattwerk ein kleines Hotel.


Fahrradport

Direkt neben dem Hotel sah Paul anstelle eines Carports einen holländischen Bikeport


Er ließ den Lap auf dem Beifahrersitz stehen und klappte den Bildschirm hoch. Nachdem Windows hochgefahren war, bewegte er den Cursor per Touchpad nach links unten auf Start. Er betätigte die sich vor dem Touchpad befindende linke Taste. Er hatte die Maus vergessen und musste sich jetzt so behelfen. Ungewohnt, aber es ging. Ohne Netzanschluss, nur mit dem Strom aus dem Akku, arbeitete das Display in geringerer Auflösung. Es war deutlich schlechter zu erkennen. Hinzu kam, dass die letzten Sonnestrahlen in den Innenraum des Wagens fielen und leicht blendeten. Im aufspringenden Menü klickte er auf Einstellungen und dann weiter auf Netzwerkverbindungen und Drahtlose Netzwerkverbindung. Dieses Mal hatte er Glück. Ein geschütztes Netz und ein ungeschütztes, namens Netgear. Netgear funktionierte und funkte einwandfrei. Der Router arbeitete offensichtlich noch so, wie er vom Hersteller ausgeliefert worden war, in der Grundeinstellung. Paul war im Internet. Aber er fühlte sich von Grund auf unwohl in seiner Haut.

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Bergen

Kapitel 13 - 13. Juni 2007


Noch zu Hause, in Quickborn, hatte sich Paul über Bergen informiert. Er kannte bis dahin nur die Stadt Bergen in Norwegen.

Er erinnerte sich an den Tagesausflug während ihres Norwegenurlaubs, an die zweistündigen Fahrten mit dem Katamaranschnellboot, die Einfahrt in den Hafen, das alte Hanseviertel (genauso hieß jetzt eine Einkaufspassage in Hamburg unweit von Innenalster, Jungfernstieg, Rathaus und Gänsemarkt) und an das berühmte Rathaus, in dem sie den Saal besichtigt hatten, in dem alljährlich der Friedensnobelpreis verliehen wird. Vor diesem Urlaub hätte Paul bei Günther Jauchs Wer wird Millionär ohne mit der Wimper zu zucken 500.000 Euro darauf verwettet, dass der Friedensnobelpreis in Schweden verliehen würde. Während des steilen Anstiegs mit der Bergbahn war Paul schwindelig geworden. Seit seinen unerklärlichen Gleichgewichtsstörungen war er alles andere als schwindelfrei. Der wunderschöne Blick über Stadt, Hafen und Meer hatte ihn dafür mehr als entschädigt. Während seine Damen ihren obligatorischen Geschäftebummel antraten, hatte sich Paul von der sengenden Mittagssonne nicht abhalten lassen und war lange marschiert, in einen anderen Stadtteil, bis zum Edvard Munch-Museum. Er wurde belohnt.

In eigens für ihre Präsentation geschaffenen Räumen, bestaunte er einzigartig eindrucksvolle Gemälde, von denen sich Der Schrei fest in sein Gedächtnis eingebrannte: Grelles Orange und flammendes Rot und ein Schrei aus tiefster, verzweifelter Seele. Der Schrei war für ihn das absolute Highlight ihres Oslo-Aufenthaltes gewesen. (Siehe und klicke unter PAULS LINKS in der rechten Spalte) Paul war Monate später sehr betroffen, als genau dieses Bild zusammen mit einem weiteren am helllichten Tag spektakulär geraubt wurde, von der norwegischen Mafia, wie sich später herausstellte. Beide Gemälde waren erst im letzten Jahr leicht beschädigt wieder aufgetaucht.

In ihrem alten Merian live Niederlande hatte Paul wenig gefunden: Bergen 15.000 Einwohner Um die Jahrhundertwende hatten Künstler und wohlhabende Holländer Bergen als Wohnort und Sommerfrische entdeckt. Sie bauten hier Villen, Schmuckstücke des Jugendstils und der Amsterdamer Schule. Im Zentrum des Ortes stehen Reste einer um 1594 abgebrannten Kirche. Von Bergen führt eine Straße nach Bergen aan Zee, dem Badeort mit Hotels, Ferienhäusern und Bungalows. Die angrenzende Wald- und Dünenlandschaft gilt als die schönste Nordhollands.

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Die Macher

Kapitel 12 - 13. Juni 2007


Wie vorhergesehen, hatte Paul um 21 Uhr 15 wieder familienfrei. Weil Giovanne Elber mitwirkte, hatte er sich die ersten fünf Minuten von Let's dance mit angesehen. Dann tat er gelangweilt und sagte, er wolle lieber noch eine Tour machen. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, das Wort machen aus seinem aktiven Wortschatz zu streichen. Aber das war gar nicht so einfach. Es rutschte ihm einfach immer wieder heraus. Eine Tour unternehmen, das hätte nicht so banal geklungen. Aber Paul wusste sich in Gesellschaft von Millionen Deutschen, für die es eine Art Volkssport zu sein schien, das Wort möglichst häufig in ihre Sprache einzubauen. Paul stolperte immer wieder über das machen. Das beschränkte sich beileibe nicht auf die Bild-Zeitung, deren sprachliches Niveau sich bekanntermaßen an jedermann richtet, die also auch vom fast noch Analphabeten gelesen und verstanden werden will. Selbst Tagesschausprecher und Fernsehkommentatoren bildeten keine Ausnahme.

Paul musste einräumen, dass viele stehende Begriffe ohne machen nicht zu machen waren: Einen Witz machen, Abitur machen, Karriere machen, Werbung machen, Lärm machen. Paul formulierte gewählter: Einen Witz erzählen? Das war etwas anderes, als einen Witz zu machen. Das Abitur absolvieren? Karriere fördern, anstreben? Werbung gestalten, kreieren? Lärm verbreiten? Das meinte alles nicht dasselbe. Paul kritisierte den Gebrauch des Wortes machen in anderen Fällen, nämlich immer dann, wenn er die deutsche Sprache seiner Auffassung nach verödete, um nicht zu sagen verblödete: Microsoft will Open Source machen. Wir machen auch Hausbesuche. Viele Deutsche machen wenigstens einmal im Monat Sport. Versandfertigmacher/in. Taliban machen Kinder ab sechs Jahren zu Mördern. Hunger und Seuchen machen sich im Irak breit.

Das waren nur die Beispiele der letzten Tage, an die er sich erinnerte. Paul hätte diese Liste beliebig fortsetzen können. Mit dem Wort machen ließ sich sogar Politik machen. Nicht die Amerikaner waren es, die sich im Irak breitgemacht und für Not und Elend unter der Zivilbevölkerung gesorgt hatten. Nein, Hunger und Seuchen machten sich breit. Das klang doch gleich ganz anders, neutraler, nach Schicksal, nach höheren Mächten oder dem normalen Lebensrisiko. Deutschland war für Paul jedenfalls das Land der Macher. Er wollte nicht dazugehören. Deshalb tadelte er sich beim Verlassen des Apartments für seine Wortwahl.

Er ließ Claudia und Alexandra in dem Glauben zurück, er wolle mit dem Fahrrad unterwegs. Claudias Lap hatte er zehn Minuten zuvor unbemerkt hinausgeschmuggelt und im Kofferraum seines 5er BMW verstaut. Gerrits Schuppen und das Netz in der Nachbarschaft wollte er nicht noch einmal nutzen. Linksys und sein problemloser Internetzugang heute Vormittag hatten Paul aber auf eine Idee gebracht. Er beabsichtigte, ein anderes, ebenfalls ungeschütztes Netz ausfindig zu machen, weiter entfernt von ihrer Ferienwohnung. Seit der Berichterstattung über die Verbreitung von Kinderpornografie im Netz und die illegalen MP3-Musiktauschbörsen wusste Paul, dass die Provider jeden Internetzugang ihrer Kunden detailliert protokollierten und speicherten. Jede Aktivität im Internet konnte eindeutig einer IP-Adresse zugeordnet und diese über die Internetprovider unzweifelhaft bis zum jeweiligen Kunden zurückverfolgt werden. Es wäre also möglich, Gerrits Nachbarn zu ermitteln. Die Tatsache, dass sein Netzwerk ungeschützt war, würde jeden, der sich in der Nähe seines Hauses aufhielt, zu einem potentiellen Übeltäter machen. Dazu würde im Zweifelsfall natürlich Gerrit zählen, aber auch die Mieter seiner Ferienwohnungen.


Paul-auf-dem-Weg-zu-seinem-BMW

Paul kam an diesem Nachbargrundstück vorbei und bewunderte den Garten


Ihr BMW, den Paul immer mein BMW nannte, parkte am Straßenrand, nicht direkt vor Gerrits Grundstück, sondern zwanzig Meter weiter auf den zur Kirche gehörenden Parkplätzen. Paul nahm sich vor, die Kirche und den Friedhof im Urlaub auf jeden Fall einmal aufzusuchen. Ohne festes Ziel gelangte er nach Alkmaar und folgte fast schon gewohnheitsmäßig der Ausschilderung Richtung Bergen. Die Radtour steckte ihm noch in den Beinen. Seine Entdecker- und Abenteuerlust war für heute mehr als gestillt. So gelangte er in den Ort, den er schon kannte und den er erst vor etwas weniger als zwei Stunden mit dem Fahrrad verlassen hatte.

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Der Kongress

Kapitel 11 - 13. Juni 2007


Ohne recht zu wissen, warum, hatte Paul im Mai, wenige Tage nach dem Telefonat mit Michael, amsterdam und kongress gegoogelt. Mit den ersten Ergebnissen war er nicht zufrieden gewesen, also hatte er amsterdam hrm eingegeben. Sein dritter Versuch 2007 amsterdam hr management lieferte ihm den Link zum XXII. IAPM Kongress. Paul klickte erneut die linke Maustaste, um auf die deutschsprachige Version der Seite zu gelangen, und las:

XXII. Kongress International Association for Personnel Management

"Vereintes Europa - Globaler Arbeitsmarkt?" vom 20. bis 22. Juni 2007 in Amsterdam

Programm-Highlights:

• Modernes Human Resource Management - Ein weltweiter Überblick
• Vom nationalen Markenartikler zum internationalen Leader/
Führung und Personalmanagement
• New Corporate Governance - HRM starts at the Top
• Diversity Management – Herausforderungen an den HR-Manager
• Quo vadis Human Resource Management?


Kongressprogramm - auf der Homepage - Download (pdf)
HR-Messe - alle Infos mit Ausstellerverzeichnis
Referenten
Begleitprogramm
Kontakt und Anmeldung
Kongresshotel
Anreise, Hotels
über Amsterdam


Beim Lesen war Paul zunehmend übel geworden. Kreislauf oder Magen oder Galle? Er hatte die Internetseite zu seinen Favoriten hinzugefügt, um sie später leichter wiederfinden zu können, das Fenster geöffnet und sich auf das Sofa gelegt. Erst nach einer dreiviertel Stunde war er aufgestanden, hatte das Abendessen ausgelassen und sich am folgenden Tag eine Auszeit genommen - kein Büro, kein PC. Als Selbstständiger konnte er sich seine Arbeitszeit zum Glück relativ frei einteilen.

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Paul

Outplacement (Kriminalroman)

Herzlich willkommen!

Du bist nicht angemeldet.

Sie lesen

in meinem autobiografischen Kriminalroman, der sich seit dem 30. Oktober 2007 in Arbeit befindet. (Sollte Ihre Startseite nur ein Kapitel des Romans zeigen, klicken Sie bitte oben auf PAUL.) Für mich geht es beim Schreiben in erster Linie darum, die Geschehnisse der letzten Monate aufzuarbeiten, soweit dieses überhaupt möglich sein wird. Ich möchte hier nichts beschönigen, nichts zu erklären versuchen, mich weder rechtfertigen noch selbstbezichtigen, sondern Abstand gewinnen. Zeit zum Schreiben habe ich in diesen Tagen und Wochen weiß Gott genug. Er möge mir auch die nötige Kraft und Hoffnung geben, um den Roman und mein Leben zu einem guten Ende zu bringen. Der Gedanke daran, dass Sie und andere Leser an meinem Schicksal teilnehmen, ist tröstlich und hilfreich. Ich danke Ihnen!

Was erwartet Sie?

Ohne zuviel vorwegzunehmen: Sicherlich keine leichte Unterhaltung! Aus der Sicht desjenigen, der die Geschichte durchlebt hat, kann von 'leicht' keine Rede sein. Es geht um Hörstürze, Arbeitsplatzverlust, Aufhebungsvertrag, Midlife-Krise, Globalisierung, Outsourcing, Outplacement und Sozialabbau. Aber auch um eine kritische Grundeinstellung und eine recht unglückliche Kettenreaktion. Paul war Personalleiter mit viel Sympathie für Betriebsräte und Arbeitnehmerinteres- sen. Sie erfahren ganz viel über Paul, seine Familie, sein Lieblingsland Italien, seine Urlaubsreisen, Holland, Indien, Japan, China, das Go-Spiel, Hamburg, die Alster und 'seinen' HSV, Schleswig-Holstein, Quickborn, die Bee Gees und, ob Sie wollen oder nicht, über die 'gute' alte Zeit.

INHALT (bisher)


Moin, ich bin Paul!

Eine Art Vorwort ...

1 Ausblick ........... 2 Frühstückstisch ... 3 Ins Netz gegangen 4 Die Achillesferse . 5 Das Mittelmeer ... 6 Gastschüler ....... 7 Tour de France ... 8 Michi ............... 9 Aan Zee ........... 10 Grundsatz- diskussion ........... 11 Der Kongress .... 12 Die Macher ...... 13 Bergen ........... 14 Wilhemminalaan 15 InterRail ......... 16 Für Marijke ...... 17 Die Kernspaltung 18 Personal- management ........ 19 Simmungs- schwankung ......... 20 Die Referenten .. 21 Gmail ............. 22 Die Biografie .... 23 An der Alster ..... 24 Das Hotel ......... 25 Global ............ 26 Das Aquarium .... 27 Die Enten ......... 28 Die Fütterung .... 29 Purismus .......... 30 Hochsitze ....... 31 Eine richtige Familie ............... 32 Tönning .......... 33 Jojo .............. 34 Fußball ............ 35 Café au lait ...... 36 Führungs- grundsätze ........... 37 Uganda ............ 38 Im Internet ....... 39 Volendam ......... 40 Das Abendblatt .. 41 SONY ............. 42 Der Schwindel ... 43 Camcorder ....... 44 Die Einstellung ... 45 Piazza dei Miracoli .............. 46 Go ................. 47 Der Mensch ....... 48 Der Anruf ......... 49 Im Laufschritt .... 50 Besinnung ........ 51 Alles OK .......... 52 Positives Denken 53 Die Bootsfahrt ... 54 Indien.............. 55 Ein Traum ........ 56 Königsberger Klopse ................ 57 Negativ ........... 58 Bella Napoli ...... 59 Schizophrenie ... 60 Der Einkauf ...... 61 Betriebliche Altersversorgung .... 62 Durchgang verboten ............. 63 Finanzamt Elmshorn ............. 64 Woodstock ....... 65 Der letzte Tag ... 66 Im Wald .......... 67 Das Gespräch .... 68 Die Mutprobe .... 69 Die Bee Gees .... 70 Goede namiddag!
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Faithfully

Lake
Do I Love You

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You Angel You

Marc Anthony
You Sang To Me

Mink DeVille
Each Word's A Beat Of My Heart

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Peter Gabriel
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I Want To Break Free

Stevie Nicks
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Tremeloes
(Call Me) Number One

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