Die Bee Gees

Kapitel 69 - 18. Juni 2007


Um sich abzuspannen, stellte Paul sein Autoradio außerhalb der Ortschaft auf volle Lautstärke. Er hatte immer noch keinen holländischen Sender gefunden, der ihm so richtig gefiel. Wenn er in Hamburg unterwegs war, hörte er mal Oldie95 und mal ENERGY97.1. Also wechselte er auf CD und gab sich ganz der Musik hin:

Now, I found, that the world is round
and of course it rains everyday.

Living tomorrow, where in the world will I be tomorrow?
How far am I able to see?
Or am I needed here?

Now, I found, that the world is round
and of course it rains everyday.

If I remember all of the things I have done,
I'd remember all of the times I've gone wrong.
Why do they keep me here?


Bee-Gees-Cover

Die Bee Gees mit einem typischen Cover der 70er-Jahre. Paul dachte daran, seinen verstaubten Dual-Plattenspieler mitsamt seiner alten Vinyl-Plattensammlung, die im Keller gemeinsam auf ihren Einsatz warteten, mal wieder zu reaktivieren.


Now, I found, that the world is round
and of course it rains everyday,
and now, I found, that the world is round
and of course it rains everyday,
and now, I found, that the world is round
and of course it rains everyday,
and now, I found, that the world is round
and of course it rains ...

World. Die Bee Gees! Paul stellte den Player auf Repeat - Songwiederholung. Die Bee Gees waren seine Lieblingsgruppe. Genauso wie Melanie seine Lieblingssängerin war. Was die Musik der Bee Gees anging, musste er allerdings eine Einschränkung machen. Die Musik der Bee Gees von 1966 bis zum Jahr 1974, das war seine absolute Lieblingsmusik. Der Disco-Sound hatte Paul die Popmusik verleidet und 1975 auch auf seine Bee Gees abgefärbt. Die wurden damit zwar noch erfolgreicher, aber Pauls Ohren machten das nicht mit. Während Night Fever, How Deep Is Your Love und Staying Alive durch die Discotheken und Kinos dieser Welt gingen, hatte sich Paul zunächst ersatzweise und dann mit wachsendem Interesse der klassischen Musik zugewandt.

Mozart, Beethoven, Brahms und die italienischen Opern hatten Paul in ihren Bann gezogen: Mozarts Violinkonzert Nr. 3 in G-dur KV 216, Elvira Madigan KV 467, das Klavierkonzert Nr. 18 in B-dur KV 456, das Andante aus dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 21 C-dur KV 467, das er in einer Version von Alfred Brendel aus den Jahr 1981 am liebsten hörte, Exsultate, jubilate KV 165, das Requiem KV 626, Beethovens Eroica, die Pastorale, Alle Menschen werden Brüder, das Tripelkonzert, das Violenkonzert in D-dur op. 61, Fidelio, Brahms Symphonie Nr. 1 C-moll op. 68, Verdis Maskenball und Bellinis Norma. Alles geniale Klassiker, Evergreens, Oldies der populären Musik des 18. und 19. Jahrhunderts. Paul hatte das wunderschöne und viel zu selten gespielte Konzert G-dur für Mandoline und Orchester von Johann Nepomuk Hummel ganz vergessen.

1987 hatten ihn die Bee Gees und ihre aktuelle Musik zurückgewonnen. Bezeichnenderweise mit ihrem Hit You Win Again. Ende 1993 hatte Claudia zwei Karten für ein Konzert der Bee Gees in Hamburg erstanden. Wenige Wochen bevor es stattfinden sollte, wurde es abgesagt. Barry Gibb musste passen. Er hatte Artrose in den Händen und die Schmerzen machten es ihm unmöglich, die Tour anzutreten. Die Bee Gees gaben nie wieder ein offizielles Konzert in Deutschland. Paul haderte mit dem Schicksal, zumal er, es muss um 1973 herum gewesen sein, schon ein anderes Konzert in Hamburg verpasst hatte, das Melanie in der Fabrik gab. Lang war die Schlange im Hamburger Stadtteil Altona gewesen. Sie hatten mindestens zwei Stunden angestanden. Es war noch genau ein Pärchen vor ihnen, dann wären sie an der Reihe gewesen. Ein stämmiger Ordner schloss die Tür und verkündete, dass das Konzert nunmehr leider ausverkauft sei.

Es gibt Momente, die man sein Leben lang nicht vergisst. Das war ein solcher Moment gewesen. Pauls MP3-Sammlung umfasste genau 93 Songs von Melanie und 211 der Bee Gees, nur ausgewählte Stücke, denn Paul war kein unkritischer Fan. Die Bee Gees hatten in den Jahren 1968 und 1969 weltweit mehr Schallplatten verkauft als die Beatles, die in der Zeit immerhin Lady Madonna, Hey Jude, Get Back, Something und Come Together veröffentlichten. Vielleicht hatte John Lennon nach seiner Hochzeit auf Gibraltar im März 1969 etwas zu lange geflittert, als er mit Yoko Ono in zwei Städten für den Weltfrieden demonstrierte. In Montreal war dabei der Song Give Peace a Chance entstanden und auch gleich uraufgeführt worden. In Amsterdam hatte ihr Bed-in for peace im Zimmer Nr. 702 des Hilton-Hotels stattgefunden. Wo sind nur die John Lennons der heutigen Zeit?, grübelte Paul.

Amsterdam? Schon wieder zeigte ein Verkehrschild nach Amsterdam. Was ist denn jetzt passiert? Noch 36 Kilometer bis Amsterdam. Das konnte nicht richtig sein. Fantasierte er? Gaukelte ihm die Sehnsucht nach seiner Familie etwas vor oder hatte sie ihn in die falsche Richtung gelenkt? Paul gab nie so schnell auf, er fuhr weiter. Amsterdam 32 Kilometer. Mist! Typisch! Warum musste er nur immer träumen? Er nahm es von der lustigen Seite, er befand sich halt auf dem geraden Weg in Richtung Italien. Living tomorrow, where in the world will I be tomorrow?, dröhnte es aus den Lautsprechern. Da musste er in der Tat noch drüber nachdenken. Jetzt hieß es aber erst einmal, bei nächster Gelegenheit zu wenden.

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Paul

Outplacement (Kriminalroman)

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in meinem autobiografischen Kriminalroman, der sich seit dem 30. Oktober 2007 in Arbeit befindet. (Sollte Ihre Startseite nur ein Kapitel des Romans zeigen, klicken Sie bitte oben auf PAUL.) Für mich geht es beim Schreiben in erster Linie darum, die Geschehnisse der letzten Monate aufzuarbeiten, soweit dieses überhaupt möglich sein wird. Ich möchte hier nichts beschönigen, nichts zu erklären versuchen, mich weder rechtfertigen noch selbstbezichtigen, sondern Abstand gewinnen. Zeit zum Schreiben habe ich in diesen Tagen und Wochen weiß Gott genug. Er möge mir auch die nötige Kraft und Hoffnung geben, um den Roman und mein Leben zu einem guten Ende zu bringen. Der Gedanke daran, dass Sie und andere Leser an meinem Schicksal teilnehmen, ist tröstlich und hilfreich. Ich danke Ihnen!

Was erwartet Sie?

Ohne zuviel vorwegzunehmen: Sicherlich keine leichte Unterhaltung! Aus der Sicht desjenigen, der die Geschichte durchlebt hat, kann von 'leicht' keine Rede sein. Es geht um Hörstürze, Arbeitsplatzverlust, Aufhebungsvertrag, Midlife-Krise, Globalisierung, Outsourcing, Outplacement und Sozialabbau. Aber auch um eine kritische Grundeinstellung und eine recht unglückliche Kettenreaktion. Paul war Personalleiter mit viel Sympathie für Betriebsräte und Arbeitnehmerinteres- sen. Sie erfahren ganz viel über Paul, seine Familie, sein Lieblingsland Italien, seine Urlaubsreisen, Holland, Indien, Japan, China, das Go-Spiel, Hamburg, die Alster und 'seinen' HSV, Schleswig-Holstein, Quickborn, die Bee Gees und, ob Sie wollen oder nicht, über die 'gute' alte Zeit.

INHALT (bisher)


Moin, ich bin Paul!

Eine Art Vorwort ...

1 Ausblick ........... 2 Frühstückstisch ... 3 Ins Netz gegangen 4 Die Achillesferse . 5 Das Mittelmeer ... 6 Gastschüler ....... 7 Tour de France ... 8 Michi ............... 9 Aan Zee ........... 10 Grundsatz- diskussion ........... 11 Der Kongress .... 12 Die Macher ...... 13 Bergen ........... 14 Wilhemminalaan 15 InterRail ......... 16 Für Marijke ...... 17 Die Kernspaltung 18 Personal- management ........ 19 Simmungs- schwankung ......... 20 Die Referenten .. 21 Gmail ............. 22 Die Biografie .... 23 An der Alster ..... 24 Das Hotel ......... 25 Global ............ 26 Das Aquarium .... 27 Die Enten ......... 28 Die Fütterung .... 29 Purismus .......... 30 Hochsitze ....... 31 Eine richtige Familie ............... 32 Tönning .......... 33 Jojo .............. 34 Fußball ............ 35 Café au lait ...... 36 Führungs- grundsätze ........... 37 Uganda ............ 38 Im Internet ....... 39 Volendam ......... 40 Das Abendblatt .. 41 SONY ............. 42 Der Schwindel ... 43 Camcorder ....... 44 Die Einstellung ... 45 Piazza dei Miracoli .............. 46 Go ................. 47 Der Mensch ....... 48 Der Anruf ......... 49 Im Laufschritt .... 50 Besinnung ........ 51 Alles OK .......... 52 Positives Denken 53 Die Bootsfahrt ... 54 Indien.............. 55 Ein Traum ........ 56 Königsberger Klopse ................ 57 Negativ ........... 58 Bella Napoli ...... 59 Schizophrenie ... 60 Der Einkauf ...... 61 Betriebliche Altersversorgung .... 62 Durchgang verboten ............. 63 Finanzamt Elmshorn ............. 64 Woodstock ....... 65 Der letzte Tag ... 66 Im Wald .......... 67 Das Gespräch .... 68 Die Mutprobe .... 69 Die Bee Gees .... 70 Goede namiddag!
FORTSETZUNG FOLGT

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Never Never

Badfinger
Baby Blue

Bee Gees
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Golden Earing
When The Lady Smiles

John Fogerty
Rock And Roll Girl

Journey
Faithfully

Lake
Do I Love You

Manfred Mann
You Angel You

Marc Anthony
You Sang To Me

Mink DeVille
Each Word's A Beat Of My Heart

O-Town
These Are The Days

Paper Lace
Love Song

Peter Gabriel
Solsbury Hill

Queen
I Want To Break Free

Stevie Nicks
Talk To Me

Train
Drops Of Jupiter

Tremeloes
(Call Me) Number One

White Lion
You're All I Need

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