SONY
Kapitel 41 - 16. Juni 2007
Es war kein schlechter Tag für Paul. Auf der Rückfahrt von Volendam nach Broek op Langedijk hatte Alexandra von sich aus das Thema Videokamera noch einmal angeschnitten. Claudia ließ sich nach kilometerlanger Diskussion schließlich breitschlagen. "Na gut, dann aber eine von SONY!", hatte sie gesagt. Claudia hatte keine Ahnung, worauf es bei der Kaufentscheidung für einen Camcorder ankommen könnte, über welche technischen Ausstattungsmerkmale, heute sagte man wohl features, er verfügen sollte. Paul musste zugeben, dass er das bis gestern selbst nicht gewusst hatte. Ihm war klar, dass sich Claudia darüber aber auch gar nicht den Kopf zu zerbrechen brauchte, weil sie immer nach Optik, Design und Markennamen ging. Das engte Claudias Spektrum möglicher Entscheidungen von vornherein sehr ein, erleichterte ihr die Entscheidung aber auch jedes Mal. Pauls Aufgabe machte es nicht leichter, ganz im Gegenteil. Er musste immer Überzeugungsarbeit leisten, damit sie nichts kauften, was später zwar zur Dekoration der Wohnung taugte, aber nicht geeignet war, die eigentliche Funktion zur Zufriedenheit zu erfüllen.
Es gab nur wenige Unternehmen der Unterhaltungselektronik, die für Claudia grundsätzlich in Frage kamen: Bang & Olufsen, Apple, SONY und, weil sie mit ihren Laptops doch ganz zufrieden war, SAMSUNG. Zwar hatte SONY seine Spitzenposition in den letzten Jahren auch bei Claudia verloren, aber Apple verkaufte nur Computer, iPods und demnächst das iPhon. Eine Apple iCam gab es nicht. Das wusste sogar Claudia. Und selbst, wenn es sie gegeben hätte, wäre sie viel zu teuer gewesen. Paul konnte sich nur zu gut an das Theater erinnern, das dem Kauf ihres ersten Laptops vorausgegangen war. Ein Apple sollte es sein, zu fast 2000 Euro! Zum Glück für ihr Bankkonto konnten sich Claudia und Alexandra nicht auf die Farbe ihres Laptops einigen. Claudia bestand auf Silber, passend zum Fernseher im Wohnzimmer, während für Alexandra nur ein weißer in Frage kam. Ihr iPod war weiß. Ihre Uneinigkeit hatte eine frühzeitige demokratische Mehrheitsentscheidung der Familie verhindert, so lange bis Paul im Makromarkt an der Autobahn in Hamburg-Eidelstedt glücklicherweise ein Ausstellungsgerät von Samsung entdeckte, das nicht schlecht aussah und zudem nur 890 Euro kosten sollte. Er war heute noch stolz darauf, wie er es geschafft hatte, seine Damen vom Kauf des PowerBooks von Apple abzubringen. Geholfen hatte ihm Apples seinerzeitige Ankündigung, die bis dahin verbauten IBM-Prozessoren innerhalb von zwölf Monaten durch solche des Branchenführers Intel ersetzen zu wollen. Claudias und Alexandras neues PowerBook G4 hätte innerhalb weniger Monate zum alten Eisen gehört.
Paul wollte vergleichbare Turbulenzen dieses Mal gar nicht erst aufkommen lassen. Deshalb begab er sich gleich nach dem Abendessen und dem Abwasch, den er freiwillig übernommen hatte, wieder ins Internet. Zuvor hatte er sich vergegenwärtigt, worauf es ihm bei der Auswahl der richtigen Cam ankommen sollte. Wichtig waren: Die Möglichkeit der Videoaufnahme in einem der Videoformate AVI, MPEG oder WMV; eine integrierte Festplatte, die längere Videoaufnahmen speichern konnte; eine Akkulaufzeit von mindestens einer Stunde, eine einfache Bedienung, für Anfänger sozusagen; die Option, ein schwarzes Gehäuse wählen zu können; ein optischer Zoom, mindestens 10-fach; eine gute Bildqualität, möglichst auch bei Nachtaufnahmen, und der Markenname SONY.
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Es war kein schlechter Tag für Paul. Auf der Rückfahrt von Volendam nach Broek op Langedijk hatte Alexandra von sich aus das Thema Videokamera noch einmal angeschnitten. Claudia ließ sich nach kilometerlanger Diskussion schließlich breitschlagen. "Na gut, dann aber eine von SONY!", hatte sie gesagt. Claudia hatte keine Ahnung, worauf es bei der Kaufentscheidung für einen Camcorder ankommen könnte, über welche technischen Ausstattungsmerkmale, heute sagte man wohl features, er verfügen sollte. Paul musste zugeben, dass er das bis gestern selbst nicht gewusst hatte. Ihm war klar, dass sich Claudia darüber aber auch gar nicht den Kopf zu zerbrechen brauchte, weil sie immer nach Optik, Design und Markennamen ging. Das engte Claudias Spektrum möglicher Entscheidungen von vornherein sehr ein, erleichterte ihr die Entscheidung aber auch jedes Mal. Pauls Aufgabe machte es nicht leichter, ganz im Gegenteil. Er musste immer Überzeugungsarbeit leisten, damit sie nichts kauften, was später zwar zur Dekoration der Wohnung taugte, aber nicht geeignet war, die eigentliche Funktion zur Zufriedenheit zu erfüllen.
Es gab nur wenige Unternehmen der Unterhaltungselektronik, die für Claudia grundsätzlich in Frage kamen: Bang & Olufsen, Apple, SONY und, weil sie mit ihren Laptops doch ganz zufrieden war, SAMSUNG. Zwar hatte SONY seine Spitzenposition in den letzten Jahren auch bei Claudia verloren, aber Apple verkaufte nur Computer, iPods und demnächst das iPhon. Eine Apple iCam gab es nicht. Das wusste sogar Claudia. Und selbst, wenn es sie gegeben hätte, wäre sie viel zu teuer gewesen. Paul konnte sich nur zu gut an das Theater erinnern, das dem Kauf ihres ersten Laptops vorausgegangen war. Ein Apple sollte es sein, zu fast 2000 Euro! Zum Glück für ihr Bankkonto konnten sich Claudia und Alexandra nicht auf die Farbe ihres Laptops einigen. Claudia bestand auf Silber, passend zum Fernseher im Wohnzimmer, während für Alexandra nur ein weißer in Frage kam. Ihr iPod war weiß. Ihre Uneinigkeit hatte eine frühzeitige demokratische Mehrheitsentscheidung der Familie verhindert, so lange bis Paul im Makromarkt an der Autobahn in Hamburg-Eidelstedt glücklicherweise ein Ausstellungsgerät von Samsung entdeckte, das nicht schlecht aussah und zudem nur 890 Euro kosten sollte. Er war heute noch stolz darauf, wie er es geschafft hatte, seine Damen vom Kauf des PowerBooks von Apple abzubringen. Geholfen hatte ihm Apples seinerzeitige Ankündigung, die bis dahin verbauten IBM-Prozessoren innerhalb von zwölf Monaten durch solche des Branchenführers Intel ersetzen zu wollen. Claudias und Alexandras neues PowerBook G4 hätte innerhalb weniger Monate zum alten Eisen gehört.
Paul wollte vergleichbare Turbulenzen dieses Mal gar nicht erst aufkommen lassen. Deshalb begab er sich gleich nach dem Abendessen und dem Abwasch, den er freiwillig übernommen hatte, wieder ins Internet. Zuvor hatte er sich vergegenwärtigt, worauf es ihm bei der Auswahl der richtigen Cam ankommen sollte. Wichtig waren: Die Möglichkeit der Videoaufnahme in einem der Videoformate AVI, MPEG oder WMV; eine integrierte Festplatte, die längere Videoaufnahmen speichern konnte; eine Akkulaufzeit von mindestens einer Stunde, eine einfache Bedienung, für Anfänger sozusagen; die Option, ein schwarzes Gehäuse wählen zu können; ein optischer Zoom, mindestens 10-fach; eine gute Bildqualität, möglichst auch bei Nachtaufnahmen, und der Markenname SONY.
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Paul - Outplacement - 14. Jan, 18:34
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