Das Hotel
Kapitel 24 - 14. Juni 2007
Die Zimmer des Bosvrede besaßen keine Dachterrassen und auch keine Balkone. Ihre Fensterfronten wurden unterbrochen von strahlend weißer Außenfassade und von ebenfalls vom Boden bis zur Decke reichenden weniger breiten Fenstern, hinter denen Paul große Kakteen und schwarze Sessel erkennen konnte. An der Rezeption fragte er auf Englisch, ob in der kommenden Woche noch Zimmer frei wären. In der Zeit vom 20. bis 22. Juni gab es fünf freie Doppelzimmer, die alle nach vorn zur Eingangsseite und zu den Parkplätzen gelegen waren. Die Fensterfronten der teureren aber schon gebuchten Suiten zeigten ausnahmslos nach hinten, in Richtung Westen. Paul gab vor, für eine Kundenveranstaltung seines Unternehmens alle Suiten zu benötigen und erkundigte sich nach Terminen im Mai 2008. Eine nette junge Dame ging mit ihm nach oben.
Im für ein Hotel ungewöhnlich breiten und Licht durchfluteten Korridor hingen moderne Grafiken. Paul sah zum leicht gewölbten Glasdach des Korridors empor. Alles war gepflegt. Sogar das Glasdach war frei von Blättern und offensichtlich erst vor kurzem gereinigt worden. Es ließ viel Tageslicht herein und erweckte den Eindruck, man befände sich im Freien. Dieser Eindruck wurde dadurch noch verstärkt, dass die einzelnen Zimmer und Suiten nicht direkt vom Korridor aus zugängig waren, sondern von zwischen den Zimmern ausgesparten Zwischen-Räumen, in denen schwarze Ledersessel und riesige Kakteen standen. Alles sehr stilvoll. Die hier ebenfalls vom dunkelgrauen Marmorboden bis zum Glasdach reichenden Fenster gaben den Blick frei auf die Parkplätze, den See, den Rasen und den Wald und zur anderen Seite auf die Terrasse, den Park, den Wald und die Dünen. Paul war sich nicht sicher, ob das, was er am Waldrand sah, ein Hochsitz war.
Paul fragte, ob er für seine Geschäftsführung ein paar Fotos, pictures, machen dürfte. Die junge Frau sprach sehr gut englisch. Paul schätzte sie auf nicht viel mehr als zwanzig Jahre. Sie erhob keine Einwände. Er fotografierte Türen mit Zimmernummern, die schönen Ausblicke nach draußen und die Lage, Aufteilung sowie Ausstattung der vier Suiten, die er sich zeigen ließ. Die erste Suite, die Paul betrat, war angenehm großzügig geschnitten. Im kombinierten Wohn-Schlaf-Bereich stand ein großes einladendes Designbett, das aus einer einzigen fast quadratischen Matratze bestand, die zirka dreißig Zentimeter über dem Ahornparkett zu schweben schien. Mittelbraunes Laken und mittelbraune Bettbezüge. An der Wand darüber ein schätzungsweise ein Meter dreißig hohes und zwei Meter breites Foto. Das Motiv war nicht genau zu identifizieren. Vielleicht der vergrößerte Teil eines Rückens, eine schön geschwungene Linie, dunkelbraune Haut. Eine geschmackvolle und sehr künstlerische Farbfotografie.
Das Parkett verlieh dem Raum trotz seiner modernen Einrichtung eine gewisse Wärme. Vor dem Fenster zwei Lederliegen. Der weiße Lamellenvorhang ließ sich per Fernbedienung von beiden Seiten zur Fenstermitte hin automatisch schließen. An der dem Bett gegenüberliegenden Wand ein riesiger Flatscreen-TV und zwei dezente kleine Boxen der Marke BOSE. Darunter, auf einem Sideboard, eine mittelgroße, leere Blumenvase, ein Videorecorder oder Satellitenempfangsgerät und ein Laptop, der offenbar kabellosen Internetzugang ermöglichte. Er war mit einem Zusatzteil versehen, das Paul für eine Diebstahlsicherung hielt, ähnlich der Sicherungen mit denen die teureren Artikel in den großen Kaufhäusern versehen werden, nur viel kleiner und unscheinbarer. Vom dunkelbraunen Ledersofa, das mit zwei Freischwingern und einem weißen Tisch im Stil der 50er Jahre die Lese- bzw. Fernsehecke bildete, hatte man wie vom Bett und von den Liegen einen wunderschönen Blick auf den rückwärtigen Garten und den angrenzenden Wald.
Von der Terrasse war aus dieser Suite nichts zu sehen. Das vom WC getrennte Bad der Suite bot seinen Hotelgästen zwei nebeneinander platzierte rechteckige Waschbecken, eine Spiegelwand und neben einer geräumigen Duschkabine einen kleinen quadratischen Whirlpool, in dem nach Pauls Beurteilung wohl zwei Personen Platz hätten. In einem weiteren nicht mehr als sechs Quadratmeter großen Raum waren ein Kühlschrank, eine Kaffeemaschine und eine kleine Essecke untergebracht. Auf dem Tisch lag die Karte des Hotelrestaurants. Wer wollte, konnte sich das Frühstück oder auch kleinere Zwischenmahlzeiten auf die Suite bringen lassen. Die anderen Suiten waren im gleichen Stil gehalten. Accessoires, Farbgebungen und Fotos gaben jeder Suite ihre eigene Note und Stimmung.
Paul wurde anschließend durch das Restaurant geführt, durch zwei Tagungsräume, die durch das Entfernen der Zwischenwand zu einem großen Raum umgestaltet werden konnten, durch Bar und Aufenthaltsraum. Im Untergeschoß, besichtigte Paul einen Schwimmingpool, die Sauna und zwei Fitnessräume und - für ihn unerwartet aber sehr interessant - eine Garage, in der er neben einem Porsche Carrera Cabrio einen Bentley Continental GT und einen Jaguar XJR V8 stehen sah. Der Jaguar war silbergrau.
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Die Zimmer des Bosvrede besaßen keine Dachterrassen und auch keine Balkone. Ihre Fensterfronten wurden unterbrochen von strahlend weißer Außenfassade und von ebenfalls vom Boden bis zur Decke reichenden weniger breiten Fenstern, hinter denen Paul große Kakteen und schwarze Sessel erkennen konnte. An der Rezeption fragte er auf Englisch, ob in der kommenden Woche noch Zimmer frei wären. In der Zeit vom 20. bis 22. Juni gab es fünf freie Doppelzimmer, die alle nach vorn zur Eingangsseite und zu den Parkplätzen gelegen waren. Die Fensterfronten der teureren aber schon gebuchten Suiten zeigten ausnahmslos nach hinten, in Richtung Westen. Paul gab vor, für eine Kundenveranstaltung seines Unternehmens alle Suiten zu benötigen und erkundigte sich nach Terminen im Mai 2008. Eine nette junge Dame ging mit ihm nach oben.
Im für ein Hotel ungewöhnlich breiten und Licht durchfluteten Korridor hingen moderne Grafiken. Paul sah zum leicht gewölbten Glasdach des Korridors empor. Alles war gepflegt. Sogar das Glasdach war frei von Blättern und offensichtlich erst vor kurzem gereinigt worden. Es ließ viel Tageslicht herein und erweckte den Eindruck, man befände sich im Freien. Dieser Eindruck wurde dadurch noch verstärkt, dass die einzelnen Zimmer und Suiten nicht direkt vom Korridor aus zugängig waren, sondern von zwischen den Zimmern ausgesparten Zwischen-Räumen, in denen schwarze Ledersessel und riesige Kakteen standen. Alles sehr stilvoll. Die hier ebenfalls vom dunkelgrauen Marmorboden bis zum Glasdach reichenden Fenster gaben den Blick frei auf die Parkplätze, den See, den Rasen und den Wald und zur anderen Seite auf die Terrasse, den Park, den Wald und die Dünen. Paul war sich nicht sicher, ob das, was er am Waldrand sah, ein Hochsitz war.
Paul fragte, ob er für seine Geschäftsführung ein paar Fotos, pictures, machen dürfte. Die junge Frau sprach sehr gut englisch. Paul schätzte sie auf nicht viel mehr als zwanzig Jahre. Sie erhob keine Einwände. Er fotografierte Türen mit Zimmernummern, die schönen Ausblicke nach draußen und die Lage, Aufteilung sowie Ausstattung der vier Suiten, die er sich zeigen ließ. Die erste Suite, die Paul betrat, war angenehm großzügig geschnitten. Im kombinierten Wohn-Schlaf-Bereich stand ein großes einladendes Designbett, das aus einer einzigen fast quadratischen Matratze bestand, die zirka dreißig Zentimeter über dem Ahornparkett zu schweben schien. Mittelbraunes Laken und mittelbraune Bettbezüge. An der Wand darüber ein schätzungsweise ein Meter dreißig hohes und zwei Meter breites Foto. Das Motiv war nicht genau zu identifizieren. Vielleicht der vergrößerte Teil eines Rückens, eine schön geschwungene Linie, dunkelbraune Haut. Eine geschmackvolle und sehr künstlerische Farbfotografie.
Das Parkett verlieh dem Raum trotz seiner modernen Einrichtung eine gewisse Wärme. Vor dem Fenster zwei Lederliegen. Der weiße Lamellenvorhang ließ sich per Fernbedienung von beiden Seiten zur Fenstermitte hin automatisch schließen. An der dem Bett gegenüberliegenden Wand ein riesiger Flatscreen-TV und zwei dezente kleine Boxen der Marke BOSE. Darunter, auf einem Sideboard, eine mittelgroße, leere Blumenvase, ein Videorecorder oder Satellitenempfangsgerät und ein Laptop, der offenbar kabellosen Internetzugang ermöglichte. Er war mit einem Zusatzteil versehen, das Paul für eine Diebstahlsicherung hielt, ähnlich der Sicherungen mit denen die teureren Artikel in den großen Kaufhäusern versehen werden, nur viel kleiner und unscheinbarer. Vom dunkelbraunen Ledersofa, das mit zwei Freischwingern und einem weißen Tisch im Stil der 50er Jahre die Lese- bzw. Fernsehecke bildete, hatte man wie vom Bett und von den Liegen einen wunderschönen Blick auf den rückwärtigen Garten und den angrenzenden Wald.
Von der Terrasse war aus dieser Suite nichts zu sehen. Das vom WC getrennte Bad der Suite bot seinen Hotelgästen zwei nebeneinander platzierte rechteckige Waschbecken, eine Spiegelwand und neben einer geräumigen Duschkabine einen kleinen quadratischen Whirlpool, in dem nach Pauls Beurteilung wohl zwei Personen Platz hätten. In einem weiteren nicht mehr als sechs Quadratmeter großen Raum waren ein Kühlschrank, eine Kaffeemaschine und eine kleine Essecke untergebracht. Auf dem Tisch lag die Karte des Hotelrestaurants. Wer wollte, konnte sich das Frühstück oder auch kleinere Zwischenmahlzeiten auf die Suite bringen lassen. Die anderen Suiten waren im gleichen Stil gehalten. Accessoires, Farbgebungen und Fotos gaben jeder Suite ihre eigene Note und Stimmung.
Paul wurde anschließend durch das Restaurant geführt, durch zwei Tagungsräume, die durch das Entfernen der Zwischenwand zu einem großen Raum umgestaltet werden konnten, durch Bar und Aufenthaltsraum. Im Untergeschoß, besichtigte Paul einen Schwimmingpool, die Sauna und zwei Fitnessräume und - für ihn unerwartet aber sehr interessant - eine Garage, in der er neben einem Porsche Carrera Cabrio einen Bentley Continental GT und einen Jaguar XJR V8 stehen sah. Der Jaguar war silbergrau.
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Paul - Outplacement - 6. Nov, 21:45
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