Die Biografie
Kapitel 22 - 14. Juni 2007
Dr. Dr. Rainer Buschmann, geb. 13.01.1951
Mitglied Vorstand und Arbeitdirektor Novalis International AG, Frankfurt
zuständig für Finanzen, Controlling, Personal, Organisation, IT, Asien, Nordamerika
zuvor:
Assistent des Vorstandsvorsitzenden der Hochpharma AG, Frankfurt; Bereichsleiter Unternehmensplanung, Organisation und Personal bei der SchwarzChem GmbH, Hamburg; Kaufmännischer Geschäftsführer SchwarzChem GmbH, Hamburg
Studium Universität Hamburg - Dissertation am Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. Jacob:
Die Bedeutung heuristischer Methoden und stochastischer Verfahren für den optimalen Personaleinsatz im Industriebetrieb
Aufsichtsrat Deutsche Bank AG, Metro AG, Adecco AG, Plenum AG, Eon AG
Vorsitzender Arbeitgeberverband Chemie Mitte (seit 2004)
Berater der Bundesregierung, Berater der Hessischen Landesregierung
Expertenkommission des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales
Mitarbeit im Projekt: Steigerung des Sozialprodukts und Senkung der Arbeitslosigkeit durch Zuwanderung von Arbeitskräften aus Osteuropa und Indien
Ehrendoktor Universität Heidelberg, Ehrendoktor Universität Neu-Dehli,
Dozent Universität Köln, Dozent Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg
Veröffentlichungen: "Der Mitarbeiter und sein Return on Investment" HR-Verlag 1998,
"HRM goes international" EthiCon 2002, "Diversity Management" EthiCon 2003
Personal- und arbeitsmarktpolitische Konzepte mit internationaler Beachtung:
- Homogenisierung der Personalkosten internationaler Unternehmen
- Volkswirtschaften im internationalen Wettbewerb (Förderung d. Wettbewerbsfähigkeit, Umbau des Sozialstaats, Stärkung des Leistungsprinzips und des freien Unternehmertums)
- Best practice der Arbeitslosenversicherung (Vorreiterrolle Indiens, Reform nationaler Systeme, Arbeit statt Unterstützung)
Paul wusste, dass hinter jedem der wohlklingenden Konzepte immer dasselbe Grundmuster steckte: Erhöhung der Unternehmensgewinne und der Nettoeinkommen der Besserverdie-nenden, gleichzeitige Kürzung von Einkommen der Arbeiter, Angestellten und Beamten, der staatlichen Leistungen für Krankenhäuser, Sozialeinrichtungen, Schulen/Universitäten, Arbeitslose und Rentenempfänger. Am besten alles auf das Niveau von Indien. Paul wusste auch, dass das längst keine bloßen Konzepte mehr waren, sondern Realitäten. Unternehmensgewinne und Vorstandsbezüge waren in den letzten Jahren geradezu explodiert. Großunternehmen zahlten so gut wie keine Steuern mehr. Der Spitzensteuer-satz für Spitzenverdiener war von 56 auf 42 Prozent gesenkt worden. Manager mit einem Jahreseinkommen von 300.000 Euro hatten jetzt 42.000 Euro netto mehr zur Verfügung, während das Realeinkommen von Otto Normalverbraucher um mehr als fünf Prozent gesunken war.
Kurz vor ihrem Urlaub hatte der Telekom-Vorstand angekündigt, dass das Einkommen von insgesamt 45.000 Kundendienstmitarbeitern, Service-Technikern und Beschäftigen der Call-Center um dreißig bis fünfzig Prozent auf das marktübliche Niveau sinken müsse. Das war nur die Fortsetzung dessen, was VW, Karstadt, Beiersdorf und unzählige Unternehmen in den letzten Jahren vorexerziert hatten. Das entlarvende an diesem Vorgang war für Paul, dass in diesem Fall die Bundesregierung hinter diesem Vorhaben steckte. Die große Koalition bestand bekanntermaßen aus einer christlichen und eine sozialen Partei, so nannten sie sich jedenfalls. Die Bundesrepublik war zusammen mit der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau mit mehr als 40 Prozent immer noch größter Einzelaktionär der Telekom. Mehr Arbeiten für weniger Geld, so lautete der neueste Slogan. Und Paul wusste ganz genau, wer diese Lawine in Gang gesetzt hatte.
Die ärgerliche Neuanschaffung eines Zerreißwolfs hatte Paul vor zwei Wochen mächtig aufgeregt. Er hatte Alexandra in Verdacht gehabt, die Schulhefte ihres 10. Schuljahres aus Bequemlichkeit en bloc in den Zerreißwolf gesteckt und ihn damit erledigt zu haben. Spätestens jetzt hatte Paul seine Neuinvestition für 129 Euro lieb gewonnen. Ein Zerreißwolf bot doch ganz andere Möglichkeiten als ein Papierkorb. Innerhalb weniger Sekunden waren das Referentenverzeichnis und mit ihm die viel zu lange Kurzbiografie zerschnippelt.
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Dr. Dr. Rainer Buschmann, geb. 13.01.1951
Mitglied Vorstand und Arbeitdirektor Novalis International AG, Frankfurt
zuständig für Finanzen, Controlling, Personal, Organisation, IT, Asien, Nordamerika
zuvor:
Assistent des Vorstandsvorsitzenden der Hochpharma AG, Frankfurt; Bereichsleiter Unternehmensplanung, Organisation und Personal bei der SchwarzChem GmbH, Hamburg; Kaufmännischer Geschäftsführer SchwarzChem GmbH, Hamburg
Studium Universität Hamburg - Dissertation am Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. Jacob:
Die Bedeutung heuristischer Methoden und stochastischer Verfahren für den optimalen Personaleinsatz im Industriebetrieb
Aufsichtsrat Deutsche Bank AG, Metro AG, Adecco AG, Plenum AG, Eon AG
Vorsitzender Arbeitgeberverband Chemie Mitte (seit 2004)
Berater der Bundesregierung, Berater der Hessischen Landesregierung
Expertenkommission des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales
Mitarbeit im Projekt: Steigerung des Sozialprodukts und Senkung der Arbeitslosigkeit durch Zuwanderung von Arbeitskräften aus Osteuropa und Indien
Ehrendoktor Universität Heidelberg, Ehrendoktor Universität Neu-Dehli,
Dozent Universität Köln, Dozent Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg
Veröffentlichungen: "Der Mitarbeiter und sein Return on Investment" HR-Verlag 1998,
"HRM goes international" EthiCon 2002, "Diversity Management" EthiCon 2003
Personal- und arbeitsmarktpolitische Konzepte mit internationaler Beachtung:
- Homogenisierung der Personalkosten internationaler Unternehmen
- Volkswirtschaften im internationalen Wettbewerb (Förderung d. Wettbewerbsfähigkeit, Umbau des Sozialstaats, Stärkung des Leistungsprinzips und des freien Unternehmertums)
- Best practice der Arbeitslosenversicherung (Vorreiterrolle Indiens, Reform nationaler Systeme, Arbeit statt Unterstützung)
Paul wusste, dass hinter jedem der wohlklingenden Konzepte immer dasselbe Grundmuster steckte: Erhöhung der Unternehmensgewinne und der Nettoeinkommen der Besserverdie-nenden, gleichzeitige Kürzung von Einkommen der Arbeiter, Angestellten und Beamten, der staatlichen Leistungen für Krankenhäuser, Sozialeinrichtungen, Schulen/Universitäten, Arbeitslose und Rentenempfänger. Am besten alles auf das Niveau von Indien. Paul wusste auch, dass das längst keine bloßen Konzepte mehr waren, sondern Realitäten. Unternehmensgewinne und Vorstandsbezüge waren in den letzten Jahren geradezu explodiert. Großunternehmen zahlten so gut wie keine Steuern mehr. Der Spitzensteuer-satz für Spitzenverdiener war von 56 auf 42 Prozent gesenkt worden. Manager mit einem Jahreseinkommen von 300.000 Euro hatten jetzt 42.000 Euro netto mehr zur Verfügung, während das Realeinkommen von Otto Normalverbraucher um mehr als fünf Prozent gesunken war.
Kurz vor ihrem Urlaub hatte der Telekom-Vorstand angekündigt, dass das Einkommen von insgesamt 45.000 Kundendienstmitarbeitern, Service-Technikern und Beschäftigen der Call-Center um dreißig bis fünfzig Prozent auf das marktübliche Niveau sinken müsse. Das war nur die Fortsetzung dessen, was VW, Karstadt, Beiersdorf und unzählige Unternehmen in den letzten Jahren vorexerziert hatten. Das entlarvende an diesem Vorgang war für Paul, dass in diesem Fall die Bundesregierung hinter diesem Vorhaben steckte. Die große Koalition bestand bekanntermaßen aus einer christlichen und eine sozialen Partei, so nannten sie sich jedenfalls. Die Bundesrepublik war zusammen mit der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau mit mehr als 40 Prozent immer noch größter Einzelaktionär der Telekom. Mehr Arbeiten für weniger Geld, so lautete der neueste Slogan. Und Paul wusste ganz genau, wer diese Lawine in Gang gesetzt hatte.
Die ärgerliche Neuanschaffung eines Zerreißwolfs hatte Paul vor zwei Wochen mächtig aufgeregt. Er hatte Alexandra in Verdacht gehabt, die Schulhefte ihres 10. Schuljahres aus Bequemlichkeit en bloc in den Zerreißwolf gesteckt und ihn damit erledigt zu haben. Spätestens jetzt hatte Paul seine Neuinvestition für 129 Euro lieb gewonnen. Ein Zerreißwolf bot doch ganz andere Möglichkeiten als ein Papierkorb. Innerhalb weniger Sekunden waren das Referentenverzeichnis und mit ihm die viel zu lange Kurzbiografie zerschnippelt.
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Paul - Outplacement - 5. Nov, 19:34
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