Die Achillesferse

Kapitel 4 - 13. Juni 2007


„Hast du heute Morgen meinen Lap spazieren getragen? Oder ward ihr in der Kirche?“ Frisch geduscht setzte sich Claudia an den gedeckten Tisch, nahm den bereitstehenden Kaffee und schaute sich um. „Schönes Fleckchen Erde! Hast du gut ausgesucht! Wo sind wir hier eigentlich?“

Typisch Claudia. Die Ferienplanung hatte sie ihm überlassen und bereits kurz hinter der Grenze war sie auf dem Beifahrersitz eingeschlafen. Müdigkeit empfindet Paul jedes Mal als ansteckend. Es war bereits dunkel gewesen und die auf holländischen Autobahnen und Landstraßen geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen treiben jeden deutschen Autofahrer sowieso nach wenigen Kilometern an den Rand des Sekundenschlafs. Paul war sich sicher, dass diese erzwungene, der menschlichen Natur extrem zuwiderlaufende und total einschläfernde Fahrweise die Unfallzahlen keinesfalls senken kann, sondern das genaue Gegenteil bewirken muss. Paul war jedenfalls froh gewesen, den Wagen in keine Gracht gesteuert und die Familie unversehrt ans Urlaubsziel kutschiert zu haben.

„Zu deiner ersten Frage: Wir waren auf dem Friedhof. Ich habe deinem Lap gezeigt, wo er hinkommt, wenn er nicht endlich willens ist, sich mit dem Internet zu verbinden. Und zu deiner zweiten: Holland, nördlich von Alkmaar, Broek op Langedijk, Dorpsstraat. Darf ich vorstellen? Das ist unser Ruderboot!“
„Ich dachte, du wolltest radeln bis zum Umfallen?“
„Ich war vorhin im Schuppen und habe uns schon mal drei Räder ausgesucht.“
„Meine Achillessehne macht wieder Ärger, schau mal! Hab schon länger so einen Druck verspürt aber eben unter der Dusche erst gemerkt, wie dick das geworden ist.“

Als Claudia vor neunzehn Jahren mit Krümel schwanger war, hatte sie mehr als zwanzig Kilo zugenommen. Krümel, das war ihr Arbeitstitel für das werdende Baby, von dem auf den ersten Ultraschallfotos wirklich nicht viel mehr als ein Krümel zu erkennen gewesen war. Damals machte sich Claudias Achillesferse das erste Mal bemerkbar. Das wiederholte sich, nachdem sie Krümel in Alexandra umgetauft hatten auch ohne Schwangerschaft alle paar Jahre, war zu ertragen aber meist langwierig. Nun, umso besser, Paul würde allein radeln. So konnte er Geschwindigkeit, Fahrtroute und -ziel selbst bestimmen. Ohne Claudia würde auch Alexandra nicht mitmachen. Für sie galt im Umkehrschluss: Nicht ohne meine Mutter.

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Paul

Outplacement (Kriminalroman)

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in meinem autobiografischen Kriminalroman, der sich seit dem 30. Oktober 2007 in Arbeit befindet. (Sollte Ihre Startseite nur ein Kapitel des Romans zeigen, klicken Sie bitte oben auf PAUL.) Für mich geht es beim Schreiben in erster Linie darum, die Geschehnisse der letzten Monate aufzuarbeiten, soweit dieses überhaupt möglich sein wird. Ich möchte hier nichts beschönigen, nichts zu erklären versuchen, mich weder rechtfertigen noch selbstbezichtigen, sondern Abstand gewinnen. Zeit zum Schreiben habe ich in diesen Tagen und Wochen weiß Gott genug. Er möge mir auch die nötige Kraft und Hoffnung geben, um den Roman und mein Leben zu einem guten Ende zu bringen. Der Gedanke daran, dass Sie und andere Leser an meinem Schicksal teilnehmen, ist tröstlich und hilfreich. Ich danke Ihnen!

Was erwartet Sie?

Ohne zuviel vorwegzunehmen: Sicherlich keine leichte Unterhaltung! Aus der Sicht desjenigen, der die Geschichte durchlebt hat, kann von 'leicht' keine Rede sein. Es geht um Hörstürze, Arbeitsplatzverlust, Aufhebungsvertrag, Midlife-Krise, Globalisierung, Outsourcing, Outplacement und Sozialabbau. Aber auch um eine kritische Grundeinstellung und eine recht unglückliche Kettenreaktion. Paul war Personalleiter mit viel Sympathie für Betriebsräte und Arbeitnehmerinteres- sen. Sie erfahren ganz viel über Paul, seine Familie, sein Lieblingsland Italien, seine Urlaubsreisen, Holland, Indien, Japan, China, das Go-Spiel, Hamburg, die Alster und 'seinen' HSV, Schleswig-Holstein, Quickborn, die Bee Gees und, ob Sie wollen oder nicht, über die 'gute' alte Zeit.

INHALT (bisher)


Moin, ich bin Paul!

Eine Art Vorwort ...

1 Ausblick ........... 2 Frühstückstisch ... 3 Ins Netz gegangen 4 Die Achillesferse . 5 Das Mittelmeer ... 6 Gastschüler ....... 7 Tour de France ... 8 Michi ............... 9 Aan Zee ........... 10 Grundsatz- diskussion ........... 11 Der Kongress .... 12 Die Macher ...... 13 Bergen ........... 14 Wilhemminalaan 15 InterRail ......... 16 Für Marijke ...... 17 Die Kernspaltung 18 Personal- management ........ 19 Simmungs- schwankung ......... 20 Die Referenten .. 21 Gmail ............. 22 Die Biografie .... 23 An der Alster ..... 24 Das Hotel ......... 25 Global ............ 26 Das Aquarium .... 27 Die Enten ......... 28 Die Fütterung .... 29 Purismus .......... 30 Hochsitze ....... 31 Eine richtige Familie ............... 32 Tönning .......... 33 Jojo .............. 34 Fußball ............ 35 Café au lait ...... 36 Führungs- grundsätze ........... 37 Uganda ............ 38 Im Internet ....... 39 Volendam ......... 40 Das Abendblatt .. 41 SONY ............. 42 Der Schwindel ... 43 Camcorder ....... 44 Die Einstellung ... 45 Piazza dei Miracoli .............. 46 Go ................. 47 Der Mensch ....... 48 Der Anruf ......... 49 Im Laufschritt .... 50 Besinnung ........ 51 Alles OK .......... 52 Positives Denken 53 Die Bootsfahrt ... 54 Indien.............. 55 Ein Traum ........ 56 Königsberger Klopse ................ 57 Negativ ........... 58 Bella Napoli ...... 59 Schizophrenie ... 60 Der Einkauf ...... 61 Betriebliche Altersversorgung .... 62 Durchgang verboten ............. 63 Finanzamt Elmshorn ............. 64 Woodstock ....... 65 Der letzte Tag ... 66 Im Wald .......... 67 Das Gespräch .... 68 Die Mutprobe .... 69 Die Bee Gees .... 70 Goede namiddag!
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Marc Anthony
You Sang To Me

Mink DeVille
Each Word's A Beat Of My Heart

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Peter Gabriel
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Stevie Nicks
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Tremeloes
(Call Me) Number One

White Lion
You're All I Need

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