Ins Netz gegangen
Kapitel 3 - 13. Juni 2007
Vor einer Stunde hatte Paul versucht, seine Mails abzurufen. Der Lap fand drei drahtlose Netzwerke in Reichweite, zwei von ihnen gesichert und eines ungesichert. In das Netzwerk Gerrit, das war der Vorname ihres Vermieters, gelangte er problemlos. Das Passwort war auf einem Zettel notiert, den er gestern gleich nach ihrer Ankunft auf dem Fernseher vorgefunden hatte: R2D2Gerrit. Die beiden ebenfalls auf dem Fernseher stehenden Schildchen: Roken alleen buiten - Muziek alleen binnen - a.u.b. und Rauchen nur Draußen - Musik nur Innen - Bitte! hatten ihn amüsiert. Gerrits Router weigerte sich beharrlich, dem Lap eine IP-Adresse zuzuweisen, was er eigentlich ‚automatisch’ hätte tun sollen. Egal was Paul auch versucht hatte, er kam ins Netz aber nicht ins Internet. Den Internet-Zugang über das zweite geschützte Netzwerk hatte er gar nicht erst versucht. Ohne Passwort bestand keine Chance.
Also hatte Paul nach einer dreiviertel Stunde vergeblichen Bemühens das ungeschützte Netz Linksys ausprobiert, das einem von Gerrits Nachbarn gehören musste. Paul bekam innerhalb von Sekundenbruchteilen Zugang zum Netz und zum Internet. Ebenso schnell war er aber auch wieder draußen. Nach dem Hinweis Verbindung verfügt über keine oder eingeschränkte Konnektivität meldete der Internet-Explorer: Die Seite kann nicht angezeigt werden. Möglicherweise sind technische Schwierigkeiten aufgetreten. Paul vermutete Reichweitenprobleme. Es musste sich um einen entfernteren Nachbarn handeln.
Paul nahm den Lap, zog das Stromkabel heraus und machte sich auf den Weg über das Grundstück, entlang der Längsseite der alten Scheune, die Gerrit zu den beiden Ferienwohnungen ausgebaut hatte. Drei unterschiedlich lange Kanus waren dort kieloben aufgebockt. Er passierte den rechteckigen, etwa 1 mal 5 Meter großen, künstlich angelegten Teich, in dem ein Schwarm kleiner Fische rasend schnell hin und her schwamm, und mehrere Kunstobjekte. Gerrits Frau hatte eine künstlerische Ader und liebte ganz offensichtlich runde Formen. Der Bauch einer schwangeren Frau, ein wohlgeformtes weibliches Hinterteil, ein Ei, das von der anderen Seite betrachtet eine Welle darstellte.
Paul auf seinem Weg zum Schuppen - Ruderboot und Seerosen.
Der Systemhinweis drahtlose Netzwerkverbindung ist nicht verbunden verschwand erst, als sich Paul dem Geräteschuppen näherte. Komisches Deutsch: Verbindung ist nicht verbunden, hatte Paul noch gedacht. Der Schuppen war nicht abgeschlossen und Paul war eingetreten. Er stellte den Lap auf einen ausrangierten Kühlschrank und setzte sich auf den Gepäckträger eines der abgestellten Fahrräder. In weniger als zwei Minuten hatte er seine Mails gelesen und gelöscht. Nichts von Wichtigkeit dabei. Als er den Schuppen wieder verließ, hatte er das Gefühl, etwas Unrechtes getan zu haben. Genau genommen hatte er das auch. Der Zugang über ein fremdes Netz war wohl nicht erlaubt. Aber kein Privathaushalt verfügte über eine Software, die neu einloggende Netzteilnehmer sofort meldet. Der Betreiber des Heimnetzes ahnte offensichtlich nicht einmal, dass jeder handelsübliche Computer im Umkreis von vielleicht bis zu 100 Metern über sein Netz gratis surfen und mit den entsprechenden Kenntnissen des Nutzers die Inhalte seines PC auslesen bzw. manipulieren konnte. Pauls heimliche Netzwerknutzung dürfte unbemerkt geblieben sein. Das Betreten des Schuppens am frühen Sonntagmorgen mit dem aufgeklappten Lap in den Händen war da schon etwas auffälliger.
.
Vor einer Stunde hatte Paul versucht, seine Mails abzurufen. Der Lap fand drei drahtlose Netzwerke in Reichweite, zwei von ihnen gesichert und eines ungesichert. In das Netzwerk Gerrit, das war der Vorname ihres Vermieters, gelangte er problemlos. Das Passwort war auf einem Zettel notiert, den er gestern gleich nach ihrer Ankunft auf dem Fernseher vorgefunden hatte: R2D2Gerrit. Die beiden ebenfalls auf dem Fernseher stehenden Schildchen: Roken alleen buiten - Muziek alleen binnen - a.u.b. und Rauchen nur Draußen - Musik nur Innen - Bitte! hatten ihn amüsiert. Gerrits Router weigerte sich beharrlich, dem Lap eine IP-Adresse zuzuweisen, was er eigentlich ‚automatisch’ hätte tun sollen. Egal was Paul auch versucht hatte, er kam ins Netz aber nicht ins Internet. Den Internet-Zugang über das zweite geschützte Netzwerk hatte er gar nicht erst versucht. Ohne Passwort bestand keine Chance.
Also hatte Paul nach einer dreiviertel Stunde vergeblichen Bemühens das ungeschützte Netz Linksys ausprobiert, das einem von Gerrits Nachbarn gehören musste. Paul bekam innerhalb von Sekundenbruchteilen Zugang zum Netz und zum Internet. Ebenso schnell war er aber auch wieder draußen. Nach dem Hinweis Verbindung verfügt über keine oder eingeschränkte Konnektivität meldete der Internet-Explorer: Die Seite kann nicht angezeigt werden. Möglicherweise sind technische Schwierigkeiten aufgetreten. Paul vermutete Reichweitenprobleme. Es musste sich um einen entfernteren Nachbarn handeln.
Paul nahm den Lap, zog das Stromkabel heraus und machte sich auf den Weg über das Grundstück, entlang der Längsseite der alten Scheune, die Gerrit zu den beiden Ferienwohnungen ausgebaut hatte. Drei unterschiedlich lange Kanus waren dort kieloben aufgebockt. Er passierte den rechteckigen, etwa 1 mal 5 Meter großen, künstlich angelegten Teich, in dem ein Schwarm kleiner Fische rasend schnell hin und her schwamm, und mehrere Kunstobjekte. Gerrits Frau hatte eine künstlerische Ader und liebte ganz offensichtlich runde Formen. Der Bauch einer schwangeren Frau, ein wohlgeformtes weibliches Hinterteil, ein Ei, das von der anderen Seite betrachtet eine Welle darstellte.
Paul auf seinem Weg zum Schuppen - Ruderboot und Seerosen.
Der Systemhinweis drahtlose Netzwerkverbindung ist nicht verbunden verschwand erst, als sich Paul dem Geräteschuppen näherte. Komisches Deutsch: Verbindung ist nicht verbunden, hatte Paul noch gedacht. Der Schuppen war nicht abgeschlossen und Paul war eingetreten. Er stellte den Lap auf einen ausrangierten Kühlschrank und setzte sich auf den Gepäckträger eines der abgestellten Fahrräder. In weniger als zwei Minuten hatte er seine Mails gelesen und gelöscht. Nichts von Wichtigkeit dabei. Als er den Schuppen wieder verließ, hatte er das Gefühl, etwas Unrechtes getan zu haben. Genau genommen hatte er das auch. Der Zugang über ein fremdes Netz war wohl nicht erlaubt. Aber kein Privathaushalt verfügte über eine Software, die neu einloggende Netzteilnehmer sofort meldet. Der Betreiber des Heimnetzes ahnte offensichtlich nicht einmal, dass jeder handelsübliche Computer im Umkreis von vielleicht bis zu 100 Metern über sein Netz gratis surfen und mit den entsprechenden Kenntnissen des Nutzers die Inhalte seines PC auslesen bzw. manipulieren konnte. Pauls heimliche Netzwerknutzung dürfte unbemerkt geblieben sein. Das Betreten des Schuppens am frühen Sonntagmorgen mit dem aufgeklappten Lap in den Händen war da schon etwas auffälliger.
.
Paul - Outplacement - 31. Okt, 19:39
1308 mal gelesen
Trackback URL:
https://kriminalroman.twoday.net/stories/4402020/modTrackback